Nach der Gründung der REVO-Projektes 2014 präsentierten sich die Partnerunternehmen mit ihren aktuellen Maschinen und Systemen auch auf der Labelexpo Europe 2015 in Brüssel. Die derzeit acht Partner haben eine neue Methode zur „Digitalisierung“ des Flexodrucks entwickelt und wollen damit den Flexodruck „REVO“lutionieren. Doch wer oder was ist REVO? Eine aktuelle Bestandsaufnahme.
REVO besteht derzeit aus den Partnern adare, apex, AVT, Dupont, Esko, Flint Group, Bobst und UPM. Das von diesen Unternehmen entwickelte REVO-Projekt unterstützt den Siebenfarben-Druck, den Druck mit UV-Flexo-Farben, den Druck mit vollautomatischen „digitalen“ Flexodruckmaschinen und die digitale Druckvorstufe mit der entsprechenden digitalen Plattenherstellung.
Den Trends gerecht werden
Gegründet wurde das Projekt, da man erkannt hatte, dass der Trend zu kleineren Auflagen mit mehr Produkten und Varianten und die Just-in-time-Produktion immer schneller voranschreitet. Und dies in allen Bereichen wie der Etiketten- und Faltschachtelherstellung, flexiblen Verpackungen und vielem mehr. Zudem zeigt sich, dass zunehmend Wert auf Kosteneffizienz und Abfallreduzierung gelegt wird, denn kleinere Auflagen erfordern mehr Druckvorgänge und verursachen damit höhere Kosten. Nicht zuletzt erfordert auch die Konkurrenz des Digitaldrucks eine Weiterentwicklung des Flexodrucks. Zu diesem Zweck zeigten die Partner auf der Labelexpo Neuentwicklungen, die diese Anforderungen erfüllen und den Weiterentwicklungsprozess unterstützen sollen. Das REVO-Team hatte hierzu eine Produktionsstrecke aufgebaut, in der die neuen migrationsarmen Flexocure-Ancora-UV-Farben, Cyrel- DFUV- und DPR-Fotopolymerplatten, GTT-Rasterwalzen, die Equinox- Druckvorstufentrennung, die Fit-Palette von Substraten, Infinite- Flower-Druckeinheiten und die Helios-Druckregelung mit 100%-Inspek-tion gezeigt wurden.
Weniger Kosten, höhere Qualität
Die Vorteile von REVO sehen die Partnerunternehmen im Wesentlichen in vier Bereichen: Kostenreduktion, konsequentes Handeln, Erhöhung der Qualität und digitaler bzw. grafischer Flexibilität. Die Kostenreduktion ergibt sich im Wesentlichen aus der Einsparung von Substraten bzw. Farben und einer Aufwandsreduzierung für die Farbanpassung in der Maschine. REVO gibt an, dass bis zu 90 Prozent der PMS-Palette in Kombination mit definierten Farben in der Maschine reproduziert werden können.
Als Konsequenz daraus ergibt sich dass, sofern der ganze Ablauf auf den REVO-Digital-Spezifikationen basiert, weniger Beeinflussung des Drucks durch den Maschinenführer besteht und die digitale Automation die Variablen stark reduziert, so dass weniger Fehler entstehen können. Ein Vorteil der REVO-Nutzung ist in der Erhöhung der Druckqualität zu sehen. Der erweiterte Farbbereich mit sieben Farben (CMYK+Orange, Grün, Violett) ermöglicht lebendige Effekte bei Bildern mit natürlichen Abbildungen. Zudem ist HD-Flexo mit 80 Linien/cm mittlerweile Standard, der die Flexodruck-Qualität nochmals erhöht. Bei REVO wurde zudem darauf geachtet, dass die gleiche Datei in vergleichbarer Qualität und Kosten auf einer Digitaldruckmaschine oder einer REVO-Digital-Flexomaschine gedruckt werden kann. Dabei sind nach Angaben von REVO die Anforderungen sehr ähnlich – egal ob häufige Jobwechsel, eine Last-Minute-Auftragsplanung, schnelle Reaktionszeiten oder minimale Mindestbestellmengen erforderlich sind.
Mindestanforderungen
All diese Vorteile ergeben sich jedoch nur, wenn gewisse Mindestanforderungen eingehalten werden. So sind laut REVO extrem kleine Registertoleranzen notwendig, um auch kleine Negativtypen mit jeweils zwei oder drei Farben zu drucken. Benötigt werden genau
montierte Druckplatten ebenso wie Maschinen mit präzisen Registern. Um die PMS-Anpassung in der Position zu erreichen ist laut REVO eine konstante Farbqualität erforderlich. Dazu geben die Partner die Empfehlung, GTI-Rasterwalzen zu nutzen und damit die Toleranz in der Farbübertragung zwischen den Rollen auf 1% zu begrenzen. Infinite-Flower-Druckeinheiten sollen eine 100%ige Farbkonstanz bei Geschwindigkeiten von 10 bis 180 m/min. garantieren. Darüber hinaus wird die Nutzung von Flexocure-Ancora-Farben, Cyrel-DFU/DPR Fotoplymerplatten und Fit-Substraten empfohlen, um die Farbkonsistenz zu erhalten. Zudem soll die Helios-Druckregelung von AVT eine präzise und „Drucker-unabhängige“ Druckkonsistenz ermöglichen. Weitere Informationen zu REVO, dem aktuellen Stand und den Planungen unter: www.revodigitalflexo.com.